Das Wandern ist des Kindes Lust!
Viele Familien scheuen sich davor, mit den Kindern wandern zu gehen. Zu anstrengend, zu weit, zu langweilig. Aber mit der richtigen Planung kann jeder wandern – und mit ein paar Motivationstricks bleiben auch die Kleinen am Ball!
Das Gute am Wandern: man braucht nicht viel Ausrüstung – aber die Richtige!
Das Wichtigste ist gutes, festes Schuhwerk. Dieses sollte bestenfalls nicht neu, sondern ruhig bereits ein wenig eingelaufen sein. Gummistiefel, Sandalen etc. eignen sich selbstverständlich nicht zum Wandern, hier fehlt der notwendige Halt.
Kleidungstechnisch reicht aus, was der Kleiderschrank hergibt – Jeans oder kurze Hose und obenrum verschiedene Lagen aus T-Shirt, Pullover und wetterfester Jacke. Sonnenschutz für den Kopf nicht vergessen!
Ein paar Must-Haves auf jeder Wanderung: Pflaster und Blasenpflaster, eine kleine Mülltüte für ggf. anfallenden Abfall, Sonnencreme und ein Rucksack! Auch die Kinder können natürlich schon einen eigenen Wanderrucksack aufschnallen – natürlich nicht prall gefüllt, aber mit Wasserflasche und ein paar Keksen bepackt ist ein Wanderer erst richtig vollständig!
Das A und O beim Wandern ist natürlich die Auswahl der richtigen Strecke …
… wie weit darf es sein, wie viele Höhenmeter können überwunden werden, gibt es Spannendes neben der Strecke zu entdecken?
Der Deutsche Wanderverband empfiehlt für Kinder folgende Faustregel: Lebensalter mal 1,5. Ein sechsjähriges Kind schafft also in etwa 9 km. Geht es bergauf und bergab, können 100 Höhenmeter etwa als 1 km gerechnet werden.
Immer gilt: der schwächste Teilnehmer der Wanderung bestimmt Tempo und Pausen. In den meisten Fällen bestimmen also die Kinder, wie schnell es vorangeht – zumal diese ohnehin immer etwas mehr Strecke zurücklegen, da sie meist viel hin- und herlaufen. Übrigens: meist ist ein schmaler, steiniger Pfad viel spannender als ein breiter Wanderweg. Ein bisschen Kraxeln und Klettern macht die Wanderung zu einem echten Abenteuer!
Um die Motivation von Anfang an zu schüren, empfiehlt es sich, die Kinder in die Tourenplanung mit einzubeziehen: vielleicht kann man zu dem Schloss wandern, das Ihr Sohn schon lange einmal anschauen möchte? Ihre Tochter ist eine Wasserratte? Dann wandern Sie doch zu dem tollen Wasserfall und machen dort eine Rast!
Jeder Wanderer sollte eine Flasche dabeihaben, die ggf. an einer frischen Quelle aufgefüllt werden kann!
Unabhängig davon gehören aber auch ein kleines Picknick und ein paar Energie-Bringer ins Gepäck: Vollkornbrot mit Käse, ein paar Gurkenscheiben oder Paprikastreifen, Bananen, Apfelspalten, Müsliriegel und Nüsse passen in jeden Rucksack und bringen neue Energie, wenn die Beine schlapp werden.
Muss denn auch bei einer kurzen Tagestour Proviant in den Rucksack? Die Antwort ist klar: ja! Denn was, wenn der Weg anstrengender ist als erwartet, der Körper schneller schlappmacht oder die auf dem Weg liegende Hütte plötzlich „Ruhetag“ hat…?
Die größte Motivation ist der Weg an sich: Kraxeln über Stock und Stein, den Berg erklimmen, die Natur links und rechts des Wegesrandes entdecken – aufregend!
Trotzdem kann es natürlich passieren, dass die Motivation ab und zu mal schwindet, der Körper müde und die Beine schwer werden. In dem Fall helfen kleine Ablenkungsmanöver, durch die man die Anstrengung schon bald vergisst!
Unsere Top-3-Alleskönner:
1.) Die Sinne schärfen
Machen Sie Ihre Kinder auf die Umgebung aufmerksam: welche Vögel singen denn da so schön? Fühlt ihr die unterschiedlichen
Oberflächen der Blätter? Manche sind ganz haarig, manche ganz glatt! Mit einer Becherlupe können kleine Tiere oder
Blätter gesammelt und ganz genau betrachtet werden.
Probiert das frische Quellwasser oder haltet Ausschau nach wilden Beeren – doch Achtung, darf man die denn auch essen?
2.) Wald-Wettbewerb
Eine kurze Liste mit spannenden Aufgaben beschäftigt die Kinder auf der ganzen Wanderung – und der Fantasie sind keine
Grenzen gesetzt!
Je nach Tour können sich die Aufgaben natürlich unterscheiden, ein paar Ideen:
- Eine Kuh gesehen
- Papa überholt
- Einen Baum erkannt
- Aus einer Quelle getrunken
- Den Gipfel erreicht
- Unter einen Wasserfall gestellt
- Einen anderen Wanderer mit dem Wanderergruß „Frisch auf!“ gegrüßt
3.) Foto-Safari
Ihr Kind fotografiert gerne? Perfekt! Machen Sie eine kleine Foto-Safari aus der Wanderung: schöne Blumen, ein toller Baum,
die unglaubliche Aussicht, die Eltern mit dem schweren Gepäck, das Gipfelkreuz und und und – Motive gibt es mehr als genug
beim Wandern!
Und Ihr Kind kümmert sich um die fotografische Erinnerung an den Ausflug.
Am besten kann Ihr Kind sogar eine eigene Kamera nutzen – vielleicht haben Sie ja noch eine alte Digitalkamera mit großem
Display zu Hause, die das Kind eigenständig nutzen kann.