… wann, wohin, wie weit?
Im Mai stehen einige Feiertage an: Christi Himmelfahrt und Pfingsten und in einigen Bundesländern sogar noch Fronleichnam. Diese freien Tage bieten sich perfekt an für einen langen Wochenendausflug! Wie wär’s zum Beispiel mal mit einer schönen Fahrradtour? Wir haben Tipps, Tricks und Ideen für ein perfektes Fahrradwochenende mit Kindern!
Klar: Mit dem Fahrrad fängt es an. Am besten gehen Sie zum Kauf in ein Fachgeschäft – denn Probesitzen und Ausprobieren ist Pflicht beim Fahrradkauf! Nehmen Sie Ihr Kind also in jedem Fall mit. Sowohl Sattel als auch Lenkrad sollten höhenverstellbar sein, so kann das Rad mit Ihrem Kind mitwachsen. Und natürlich sollte es Ihrem Kind auch gefallen: Denn wenn das Rad gefällt, wird es auch viel genutzt!
Wenn das Rad nicht gerade nigelnagelneu ist, sollten Sie vor jeder Radtour die Verkehrstauglichkeit des Fahrrads überprüfen. Funktionieren die Bremsen? Funktioniert das Licht? Sind alle Reflektoren sauber und unbeschädigt? Laut Straßenverkehrszulassungsordnung muss ein verkehrssicheres Fahrrad folgende Ausstattung besitzen: Eine helltönende Klingel, zwei voneinander unabhängige Bremsen, zwei rutschfeste und fest verschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten ausgerichteten gelben Rückstrahlern, ein weißer Frontscheinwerfer, ein rotes Rücklicht, Reflektorstreifen oder gelbe Speichenreflektoren für die Sichtbarkeit von der Seite, ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten.
Laut StVO ist ein Helm zwar nicht vorgeschrieben, gehört aber dennoch auf jeden Kopf. Die Tage, in denen ein Fahrradhelm warm, schwer und sperrig war, sind ohnehin vorbei: Mittlerweile gibt es schicke Modelle aus leichtem, modernem Material, die genügend Luftzirkulation zulassen. Natürlich gilt die selbstauferlegte Helmpflicht nicht nur für Ihre Kinder, sondern auch für Sie selbst – Eltern dienen schließlich als Vorbildfunktion für ihre Kinder.
Genau wie für andere Sportarten oder das Toben auf dem Spielplatz gilt auch für Fahrradbekleidung: Hauptsache gemütlich! Die Stoffe sollten weich sein und keine dicken Nähte haben, sonst kann es Druckstellen geben. Extra Fahrradbekleidung, wie z. B. eine Radlerhose oder ein Fahrrad-Shirt, ist möglich, muss aber nicht zwingend sein. Vergessen Sie auch nicht die passende Kopfbedeckung und anderweitigen Schutz gegen Sonnenstrahlen! Eine Schirmmütze oder ein leichtes Halstuch für den Nacken reichen schon. Auch Sonnencreme und eine Regenjacke sollten in keiner Fahrradtasche fehlen!
Bei der Tourenplanung sollte vor allem beachtet werden, wie alt und fit Ihre Kinder sind. Kleinere Grundschulkinder sollten nicht überfordert werden. Hier bieten sich Strecken mit kürzeren Etappen und wenig Steigungen an. Für ältere Kinder dürfen die Strecken auch herausfordernder sein, Steigungen sollten sich mit flachen Streckenabschnitten abwechseln. Grundsätzlich gilt: Der Weg ist das Ziel! Sie fahren nicht, um anzukommen, sondern wollen die Strecke genießen. Regelmäßige Pausen und kleinere Erlebnisse während der Tour (z. B. ein Museumsbesuch, ein leckeres Eis im Café, ein Abenteuerspielplatz etc.) sind deshalb das A+O.
Wie schon gesagt: Der Weg ist das Ziel! Planen Sie deshalb nicht zu knapp, sondern lieber großzügige Zeitintervalle für jeden Streckenabschnitt ein. Am Ende der Tour kann dennoch ein größeres Ziel stehen: Zum Beispiel das Meer, der Besuch bei Oma und Opa oder ein toller Freizeitpark. Grundsätzlich sollte jeder Tag mit einem kleinen Extra versehen werden, um die Motivation hochzuhalten. Wie wär’s z. B. mit einem kleinen Picknick am Fluss für die Mittagspause? Und natürlich spielt auch die Ausrüstung eine nicht unwesentliche Rolle: Eine coole Trinkflasche oder sportliche Fahrradhandschuhe können Wunder bewirken! Auch kleine Wettbewerbe (z. B. „Wer ist zuerst oben auf dem Hügel?“) können motivierend sein.
Um den Flüssigkeitshaushalt aufrecht zu erhalten, sollten alle Fahrradfahrer ausreichend trinken. Zum Durst löschen ist Wasser das Getränk der Wahl – es darf aber auch mal verdünnter Apfel- oder Traubensaft sein.
Bei längeren Touren sollten immer auch ein paar Snacks in der Tasche sein. Für kleine Energietiefs eignen sich Müsli- und Fruchtriegel oder Bananen perfekt, auch ein paar Gummibärchen dürfen gerne genascht werden. Für die Pause kann man belegte Brote oder auch trockenen Kuchen einpacken. Abends darf dann kohlenhydratreich gegessen werden, um die Energiereserven für den nächsten Tag aufzufüllen. Wie auch bei großen Marathon-Läufen kann man am Vorabend der Tour eine „Pasta-Party“ feiern, um genügend Kohlenhydrate aufzunehmen.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club e. V. (ADFC) hat auf seiner Internetseite einige hilfreiche Tipps fürs
Fahrradfahren in Deutschland zusammengestellt. Von Infos rund ums Fahrradfahren mit Kindern, Verkehrssicherheit
oder Unterstützung bei der Tourenplanung finden Sie hier alles, was Sie wissen müssen.
Weitere Infos: www.adfc.de
Das vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtplanung geförderte Projekt RADschlag ist zwar schon ein
paar Jahre alt, bietet aber dennoch einige interessante Infos rund ums Rad. Eltern, Familien, Vereine und
Schulen können sich hier informieren, wenn es um die Nutzung des Fahrrads geht.
Weitere Infos: www.radschlag-info.de
Einen guten Überblick über Radtouren und Radfernwege in Deutschland bietet der Radkompass. Sowohl kürzere
Tagestouren als auch längere Radfernwege werden in diesem Portal aufgelistet, zusätzlich gibt es
Streckeninformationen, Höhenprofile, Schwierigkeitsgrade und kostenfreie GPS-Daten.
Weitere Infos: www.radkompass.de